Gas- und Strompreise steigen im nächsten Jahr deutlich

28.06.2022

Die Preissteigerungen bei Strom und Gas machen auch vor Pfullendorf nicht Halt.

Bürgermeister Thomas Kugler, Stadtwerke-Geschäftsführer Jörg-Arne Bias und Michael Bauer, Technikleiter bei den Stadtwerken (von rechts)
Bürgermeister Thomas Kugler, Stadtwerke-Geschäftsführer Jörg-Arne Bias und Michael Bauer, Technikleiter bei den Stadtwerken (von rechts)

Ab 2023 müssen die Bürgerinnen und Bürger mit spürbaren Preiserhöhungen rechnen. In einem Pressegespräch haben Bürgermeister Thomas Kugler und Jörg-Arne Bias, Geschäftsführer der Stadtwerke, darlegt, was auf die Kunden der Stadtwerke zukommt. Beide mahnen außerdem zum sparsamen Umgang mit Strom und vor allem Gas, um Lieferengpässe zu vermeiden.

Die Botschaft, die Bürgermeister Thomas Kugler und Stadtwerke-Chef Jörg-Arne Bias im Pressegespräch für die Bürger hatten, war alles andere als erfreulich: Ein normaler Vier-Personen-Haushalt mit Gasheizung muss ab dem 1. Januar 2023 mit Mehrkosten von jährlich rund 1270 Euro beim Gas und von 414 Euro beim Strom rechnen. Eine Preissteigerung, die hauptsächlich, aber nicht nur auf die Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine zurückzuführen ist. Auch die politisch gewollte Energiewende wirkt sich auf die Energiepreise aus. Deshalb, so Bias, seien die ersten drastischen Preiserhöhungen beim Strom auch bereits im Dezember des vergangenen Jahres bei den Menschen angekommen. Am härtesten hat es damals die Verbraucher getroffen, die vermeintliche Schnäppchenangebote nutzten und deren Stromlieferanten bei den steigenden Einkaufspreisen auf dem Strommarkt entweder in Konkurs gingen oder aber ihren Kunden die Verträge kündigten. Die Stadtwerke als Grundversorger waren damals zwar verpflichtet, diese Kunden mit Strom zu beliefern, die Preise, die für Vertragskunden gelten, konnten die Stadtwerke aber bei diesen zusätzlichen Kunden nicht halten. Verbraucher in der Grundversorgung mussten und müssen, sofern sie nicht zwischenzeitlich einen Vertrag mit den Stadtwerken abgeschlossen haben, einen deutlich höheren Preis für die Stromversorgung bezahlen. Mit einer Mangellage beim Strom rechnet Bias zwar nicht, aber mit einer Preissteigerung von etwa zehn Cent je Kilowattstunde. Durch die Reduzierung der Umlage für erneuerbare Energien (EEG-Umlage) ab 1. Juli werden die Verbraucher zwar etwas entlastet, die Preissteigerung fällt aber trotzdem noch hoch genug aus. Übrigens müssen sich die Kunden der Stadtwerke nicht melden, um in den Genuss der Umlageabsenkung zu kommen. Die Stadtswerke ziehen die geringere Abgabe automatisch bei der Jahresabrechnung 2022 ab.

Schwieriger ist die Situation beim Gas. In allen Nachrichten werden die Menschen darauf hingewiesen, dass die russischen Gaslieferungen in Folge eines Embargos von europäischer oder russischer Seite bald enden könnten. Zwar ist für den Moment noch genügend Gas in den Speichern und die Regierung sucht mit Hochdruck nach alternativen Gaslieferanten, ob die Vorräte auch im Winter und darüber hinaus noch für alle Bedarfe reichen und wohin die Preise gehen, kann im Moment keiner voraussagen. Damit das Gas in den Speichern besser reicht, ermahnen Kugler und Bias die Kunden zum sparsamen Umgang mit Gas. "Es geht darum, dass wir Kilowattstunden einsparen, das hilft uns den Winter länger durchzuhalten", sagte Bias. "Es geht nicht ums Geld, sondern um das Einsparen von Gas." Eine Knappheit bei der Belieferung sei für die Heizperiode 2022/2023 nicht ausgeschlossen.

Derzeit habe die Regierung für das Gas die Frühwarnstufe des Notfallplans ausgerufen, bei der die Gasversorgung für alle deutschen Gasverbraucher gewährleistet ist. Weitere Stufen seien die Alarmstufe, bei der der Verbrauch zunächst auf freiwilliger Basis gesenkt wird. Danach kommt die Notfallstufe, bei der Bezugsreduzierungen verfügt werden können. Haushalte seien wie Krankenhäuser oder soziale Einrichtungen auch in der Notfallstufe geschützt, erklärte Bias, aber für Betriebe könne es dann mit den Gaslieferungen sehr eng werden. "Das hoffen wir nicht, dass es soweit kommt, aber sicher ist es nicht", sagte Bias. Beim Freibad geht die Stadt übrigens schon mit gutem Beispiel voran. Das Wasser wird derzeit nur noch auf 21 Grad statt auf 24 Grad geheizt.

"Es geht darum, die Menschen fürs Energiesparen zu sensibilisieren", sagte auch Bürgermeister Kugler. "Jeder muss dazu beitragen, damit es funktioniert." Er mahnte, ebenso wie Bias, auch dazu, Vorsorge für die steigenden Preise zu treffen und Rücklagen zu bilden, damit die Finanzsituation der Menschen nicht durch die ab 1. Januar geltenden höheren Preise in eine komplette Schieflage gerät.

Einfache Tipps zum Energiesparen ohne größere bauliche Maßnahmen hatte Michael Bauer, der vor einigen Monaten zu den Stadtwerken wechselte und zuvor als Energieberater tätig war. Er empfahl die Umrüstung auf LED-Lampen, die bis zu 20 Prozent weniger Strom brauchen als herkömmliche Lampen, den Verzicht auf den Zweitkühlschrank im Keller, die Änderung der Waschgewohnheiten, den weitgehenden Verzicht auf den Wäschetrockner oder eine Temperatur von acht Grad im Kühlschrank.

"Das reicht für Lebensmittel, der Kühlschrank muss nicht auf zwei Grad runterkühlen." "Klimageräte sind Stromfresser", sprach er sich auch hier für den Verzicht aus und riet stattdessen im Sommer zu sinnvollem Lüften mit Durchzug in der Nacht und geschlossenen Fenstern und Rollläden am Tag.

Auch für die kalte Jahreszeit hatte er Ratschläge parat, darunter den Pullover im Wohnzimmer statt des kurzärmeligen Shirts und dafür eine Absenkung der Raumtemperatur.

"Die Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad spart sechs Prozent Heizenergie", rechnete Bauer vor. Für die Fenster gilt im Winter: Stoßlüften statt Kipplüftung, die Rollläden nachts schließen, um Strahlungskälte zu vermeiden, und tagsüber öffnen, um durch Sonneneinstrahlung Wärme zu gewinnen. Weiterhin empfahl er für das Heizungsthermostat die Einstellung „3", mit der die Raumtemperatur energiesparend konstant gehalten wird, während bei der Einstellung „5" nicht schneller geheizt, aber Energie verschwendet wird.

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