Bürgerbeteiligung mit großem Erfolg: Abschluss der IdeenBörsen zur Innenstadtbelebung in Pfullendorf
Am 25. September fanden die letzten beiden IdeenBörsen im Rahmen des Projekts „Ganzheitliches Stadtmarketingkonzept“ statt. Gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, boten die Veranstaltungen den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, aktiv an der zukünftigen Gestaltung ihrer Innenstadt mitzuwirken. Mit rund 220 Teilnehmenden zeigte sich ein breites Interesse an der Zukunft von Pfullendorf.
Hohe Beteiligung aus allen Altersgruppen und Regionen
Besonders erfreulich war die Teilnahme von Bürgerinnen und Bürgern aus verschiedenen Altersgruppen. Der Schwerpunkt lag bei den Teilnehmenden ab 50 Jahren, jedoch waren auch viele unter 29-Jährige vertreten, einschließlich einer Schulklasse, die ihre Ideen einbrachte. Neben den Pfullendorfer Einwohnern nahmen auch viele Bürgerinnen und Bürger aus den umliegenden Ortsteilen sowie Menschen, die nicht in der Stadt leben, aber eine enge Verbindung zu Pfullendorf haben, aktiv teil.
Positive Atmosphäre und wertvolle Begegnungen
Die IdeenBörsen schufen eine lebendige und positive Atmosphäre, in der sich Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen begegneten und austauschten. Bürgermeister Ralph Gerster bedankt sich ausdrücklich bei allen Teilnehmenden: „Die rege Beteiligung und die vielen kreativen Vorschläge zeigen, wie stark die Bürgerinnen und Bürger Pfullendorfs mit ihrer Stadt verbunden sind. Es ist schön zu sehen, wie sich so viele aktiv in diesen Prozess eingebracht haben. Wir schätzen die Zeit und das Engagement, das jede und jeder in die IdeenBörse investiert hat. Solche Formate sind nicht nur eine Quelle wertvoller Anregungen, sondern fördern auch den Zusammenhalt in unserer Stadt.“
Zentrale Themen und Ideen aus den IdeenBörsen
Zu den zentralen Themenbereichen, die während den IdeenBörsen besonders hervorgehoben wurden, gehören:
• Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt: Ein zentrales Anliegen vieler Bürger war die Schaffung von attraktiven und generationenübergreifenden Aufenthaltsbereichen. Besonders betont wurden zusätzliche Verweilplätze, Spielbereiche für Kinder und Jugendliche sowie die Verbesserung der Grünflächen und Sitzgelegenheiten, die die Innenstadt für alle Altersgruppen einladender machen sollen. Selbstverständlich wurden auch vielfältigere Einkaufsmöglichkeiten und gastronomische Angebote genannt.
• Nachhaltigkeit und grüne Infrastruktur: Nachhaltige und umweltfreundliche Stadtentwicklung stand bei den Bürgern ebenfalls hoch im Kurs. Vorschläge reichten von mehr Grünflächen, Baumpatenschaften und Urban Gardening bis hin zu einer verbesserten Rad- und Fußwegeinfrastruktur, um umweltfreundliche Mobilität zu fördern. Besonders die Verbindung von Seepark und Innenstadt wurde als wichtiges Ziel genannt.
• Gemeinschaft und soziale Teilhabe: Ein starkes Bedürfnis nach mehr Treffpunkten und gemeinschaftsfördernden Angeboten war ebenfalls spürbar. Generationenübergreifende Projekte, interkulturelle Veranstaltungen und Angebote, die das soziale Miteinander in der Stadt fördern, fanden großen Zuspruch. Dies schließt die Schaffung von Begegnungsräumen ebenso ein wie Veranstaltungen, die alle Bürger miteinander vernetzen.
• Innovative Nutzungskonzepte: Viele Vorschläge zielten darauf ab, leerstehende Gebäude oder ungenutzte Flächen sinnvoll zu reaktivieren. Ideen wie Pop-up-Stores, Co-Working-Spaces oder multifunktionale Veranstaltungsräume für Bürgerinitiativen und Vereine wurden häufig genannt. Auch das Thema Wohnen in der Innenstadt mit innovativen Konzepten wie Mehrgenerationenhäusern fand Anklang.
Vorbereitung auf die KreativWerkStädte im November
Die gesammelten Ideen aus den drei IdeenBörsen werden nun systematisch ausgewertet und aufbereitet. Im November sollen dann bei den zwei geplanten KreativWerkStädten ausgewählte Themen intensiv weiterentwickelt werden. Hier werden gezielt kleine, heterogene Teams aus Bürgerschaft, Betroffenen, Verwaltung und Fachleuten gemeinsam an der Ausarbeitung arbeiten. Es wird darauf geachtet, dass die Gruppen gut gemischt sind, um unterschiedliche Perspektiven und Bedürfnisse zu berücksichtigen.
Blick nach vorne
Die nächsten Schritte konzentrieren sich auf die Umsetzung der Ideen aus den IdeenBörsen. Die Ergebnisse der KreativWerkStädte im November werden konkrete Maßnahmen und Projekte zur weiteren Belebung der Innenstadt hervorbringen. Diese sollen Pfullendorf nicht nur attraktiver für Bewohner und Besucher machen, sondern auch den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt stärken.
Das Entwicklungskonzept mit konkreten Maßnahmen zur Entwicklung von innerstädtischen Projekten ist ein zukunftsorientiertes vom Land gefördertes Projekt, welches darauf abzielt, die Stadt Pfullendorf ganzheitlich und nachhaltig weiterzuentwickeln.
Der Prozess wurde im April 2024 gestartet und hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2024 ein umfassendes Konzept zu erarbeiten, das sowohl Leitbild wie auch konkrete Handlungsfelder und Maßnahmen umfasst.
Die Belebung der Innenstadt ist eine zentrale Zielsetzung, welche die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt langfristig steigern soll, dabei sowohl für Bewohner und Bewohnerinnen wie auch für Gäste, Akteure und auch Investoren attraktiv ist.
Seit dem Start des Projekts hat eine Arbeitsgruppe um den Bürgermeister Grundlagen erarbeitet, welches auf die übergeordneten Fragen der Stadtentwicklung und insbesondere Innenstadtentwicklung Antwort geben. Im Juli finden verschiedenen Zwischenpräsentationen dieser Grundlagen in Richtung Stadtverwaltung, Gemeinderat mitsamt Ortsvorsteher sowie Innenstadt-Akteure statt. Und auch ein Mediengespräch ist geplant.
Ziel des Entwicklungskonzeptes ist es, eine nachhaltige, lebenswerte und attraktive Innenstadt zu schaffen, die für Bewohnerinnen und Bewohner, Gäste sowie Innenstadt-Akteure und Investoren gleichermaßen ansprechend ist. Durch die Kombination aus internen Arbeitsprozessen, Expertenwissen und der aktiven Einbindung von Interessierten wird eine solide Grundlage geschaffen, um dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen und die Innenstadt Pfullendorfs zukunftsfähig zu gestalten.
Die Innenstadt von Pfullendorf steht vor mehreren Herausforderungen: Leerstand in Gewerbeflächen, fehlende Aufenthaltsqualität und viele Gebäude sind in schlechtem Zustand. Die Wohnsituation ist problematisch, da Eigentümer oft nur das Nötigste tun, um die Bewohnbarkeit zu erhalten, und Denkmalschutzauflagen Renovierungen erschweren. Es gibt Diskussionen über die Verkehrsgestaltung und Parkmöglichkeiten.
Bürgermeister Ralph Gerster, seit 2023 im Amt, setzt sich dafür ein, die Innenstadt zu einem attraktiven und lebendigen Ort zu machen. Bürgerbeteiligung ist dabei für ihn ein grundlegendes Element und entspricht insgesamt dem erarbeiteten Wertekontext.
Die Beteiligung und Einbeziehung aller, von Bürgern bis hin zu Interessensgruppen bedarf ein gemeinsames Leitbild. Dieses ist das Fundament für die Entwicklung von Lösungen und deren Umsetzung, die sowohl wirtschaftlich als auch nachhaltig sind.
Innenstädte stehen vor der Herausforderung, sich zu nachhaltigen, lebendigen Zentren weiterzuentwickeln, die sowohl den Bedürfnissen der Bewohner als auch den Anforderungen moderner Lebensstile gerecht werden. Die Zukunft von Innenstädten liegt in der Schaffung attraktiver, multifunktionaler Räume, die Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Kultur integrieren und dabei nachhaltige und ressourcenschonende Lösungen anstreben.
Durch innovative Ansätze und aktive Beteiligung von Bürgern, Bürgerinnen und Interessierten können Innenstädte zu lebendigen Orten werden, die Identität stiften und eine vielfältige Gemeinschaft fördern.
Ein integratives Entwicklungskonzept für Innenstädte zielt darauf ab, Herausforderungen wie Verkehr, Wohnraumknappheit und den Erhalt historischer Bausubstanz gemeinschaftlich und zukunftsorientiert zu lösen. Die Neugestaltung von Innenstädten erfordert eine ganzheitliche Vision, die wirtschaftliche Dynamik mit ökologischer Verantwortung vereint und dabei auf die Bedürfnisse der heutigen und zukünftigen Generationen eingeht.
Ein zentraler Meilenstein im Prozess "Erarbeitung Stadtmarketingkonzept - Gemeinsam Zukunft Schaffen" werden die im September stattfindenden IdeenBörsen sein. Diese Veranstaltungen laden alle Bürger, Bürgerinnen und Interessierten ein, sich aktiv einzubringen und ihre Ideen für die Zukunft der Innenstadt zu teilen. Die dabei gewonnenen Inhalte werden in die weitere Ausarbeitung des Entwicklungskonzeptes einfließen und im November im Rahmen von KreativWerkStädten vertieft ausgearbeitet.
Ziel ist es, eine Strategie zu entwickeln, die Kultur, Tourismus und Freizeit einbezieht und die Innenstadt zukunftsfähig macht. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde sollen konkrete Projektinitiativen entwickelt werden, um die Innenstadt zu beleben. Dies erfordert nicht nur neue Ideen, sondern auch den Einsatz und die Bereitschaft aller, aktiv an der Verbesserung mitzuwirken.
Die gemeinsamen Werte: aufgeschlossen, wertschätzend und tatkräftig
In einer Zeit des Wandels und der vielfältigen Herausforderungen ist eine wertebasierte Identität für jede Gemeinschaft von entscheidender Bedeutung. Werte bilden das Fundament für eine nachhaltige Entwicklung und ermöglichen es uns, gemeinsam an einer lebenswerten Zukunft zu arbeiten.
In einem mehrstufigen Prozess wurden die gemeinsamen Werte und ihre Ausformulierungen entwickelt. Diese Werte dienen als Kompass und Richtschnur für zukünftiges Handeln:
Wir sind alle interessiert, ergebnisoffen und zugewandt, und gehen auch mal unkonventionelle Wege.
Wir sind verbunden mit unserer Geschichte und Tradition, Natur und Menschen. Vor diesem Hintergrund sorgen wir für eine zukunftsfähige Entwicklung unseres Lebensraumes.
Wir erkennen Handlungsbedarfe, motivieren zum Mitwirken und packen gemeinsam zielgerichtet an.
Sachgebietsleitung Kultur und Marketing
Das Projekt wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg.